Leine-Volkshochschule: Eigenverwaltungsverfahren mit Erfolg abgeschlossen

Mit der Leine-Volkshochschule gGmbH hat sich erstmals eine Volkshochschule im Wege eines Eigenverwaltungsverfahrens erfolgreich saniert. Die Gläubiger haben den vorgelegten Insolvenzplan, den die Geschäftsführung gemeinsam mit der Wirtschaftskanzlei KSB INTAX v. Bismarck erarbeitet hatte, bereits im Dezember 2022 einstimmig angenommen. Das Verfahren konnte damit durch Aufhebungsbeschluss des Amtsgerichts Hannover zum 30.04.2023 beendet werden.

Hintergrund der Krise, die zu dem Entschluss der drei Gesellschaftergemeinden zur Sanierung der Volkshochschule mit ihren rund 50 Mitarbeitenden über ein Eigenverwaltungsverfahren führte, waren infolge der Corona-Pandemie zu verzeichnende Einnahmeausfälle, denen gestiegene strukturelle Kosten gegenüberstanden. Zudem war die Volkshochschule dem Risiko ausgesetzt, Zuschüsse nach dem Sozialdienstleister-Einsatzgesetz, die zur Abfederung wirtschaftlich nachteiliger Folgen der Pandemie gewährt worden waren, zurückerstatten zu müssen.

Mit Hilfe der Instrumente des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung konnte die Struktur der Volkshochschule zukunftsgerecht aufgestellt, das Leistungsspektrum der Volkshochschule verbessert und die Kosten- und Finanzierungsstruktur an die künftige Ausrichtung angepasst werden. Der mit erheblichen Vorhaltungskosten verbundene Betrieb einer Werkstatt zur Beschäftigung von Teilnehmenden in Arbeitsgelegenheiten wurde geschlossen. Von der Gesellschafterseite wird die künftige Finanzierung des Schulbetriebs durch die beschlossene Erhöhung des Betriebskostenzuschusses gestärkt.

Während des Verfahrens hat der Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht Hans Fritsche die Volkshochschule als Sanierungsgeschäftsführer begleitet, die Restrukturierungsplanung verantwortete Steuerberater Frederik Brandes von KSB INTAX.