FB Schifffahrt GmbH & Co. KG

Die FB Schifffahrt GmbH & Co. KG betreibt seit dem Jahr 2011 als Reederei fünf Binnentankschiffe, die an Chartergesellschaften über Zeitcharterverträge (Timecharter) überlassen werden. Auf den Tankschiffen werden 23 Mitarbeiter beschäftigt.

Krisensituation

Durch Zeitcharterverträge mit langer Laufzeit und fixen Tagescharterraten befand sich die Gesellschaft seit geraumer Zeit in Schieflage, da die Verträge einen kostendeckenden Betrieb der fünf Tankmotorschiffe nicht zuließen. Versuche, die langlaufenden Zeitcharterverträge für die Schiffe neu zu verhandeln, waren am Widerstand der Timechartergesellschaft gescheitert. Um die Zahlungsfähigkeit aufrecht zu erhalten, hatte das Unternehmen mit den Eigentümergesellschaften, denen die Schiffe gehörten, Reduzierungen der Mieten für die Schiffe vereinbart. Gleichzeitig hatten Gesellschafter zur Überbrückung Darlehen an die Gesellschaft gegeben. Die vorbezeichneten Umstände führten dazu, dass die Geschäftsjahre von 2016 bis 2019 nur mit Verlusten abgeschlossen werden konnten. Durch die verstärkte Nachfrage bei gleichbleibender Anzahl von Binnentankschiffen im Markt waren die marktüblichen Charterraten in den letzten Jahren erheblich angestiegen. Als sich keine Verbesserung der Situation abzeichnete und die Chartergesellschaft den Neuabschluss der Verträge zu höheren Charterraten verweigerte, stellte eine Eigentümergesellschaft ihre gestundeten Forderungen gegen die FB Schifffahrt zur Rückzahlung fällig.

Das Verfahren

Die Reederei nutzte die Liquiditätskrise als Chance und leitete mit Hilfe der Berater der Kanzlei KSB INTAX ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung ein. Gemeinsam wurde ein Sanierungskonzept erarbeitet, dessen Schwerpunkt in der Beendigung der Charterverträge für die fünf Tankschiffe und Neuabschluss mit drei Timecharterern zu verbesserten Konditionen vorsah. Durch die Regelung in § 103 InsO, dass Dauerschuldverhältnisse nach Verfahrenseröffnung mit sofortiger Wirkung gekündigt werden können, ließen sich die früheren ungünstigen Charterverträge beenden. Noch während des vorläufigen Verfahrens wurden die Weichen für den Abschluss neuer Verträge zu erheblich besseren, marktüblichen Konditionen gestellt. Durch entsprechende Vereinbarungen konnten die Schiffe reibungslos Ende Februar nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens in Eigenregie von neuen Chartergesellschaften übernommen werden.

Aufbauend auf den Sanierungsmaßnahmen wurde von KSB INTAX ein Insolvenzplan ausgearbeitet, der die Zahlung einer erheblich über der Regelabwicklung liegenden Planquote für die Gläubiger vorsah. Sämtliche Arbeitsplätze auf den Schiffen blieben erhalten.

Noch im August 2020 und damit sechs Monate nach Eröffnung des Eigenverwaltungsverfahrens stimmten die Gläubiger dem vorgelegten Insolvenzplan zu. Das Insolvenzverfahren konnte daraufhin umgehend aufgehoben werden. Durch die verbesserten Charterraten war die Renditefähigkeit des Unternehmens gesichert und wiederhergestellt. Die FB Schifffahrt GmbH & Co. KG steht seit dem ihren Charterkunden wieder als verlässlicher und stabiler Partner zur Seite.